30. Januar 2024
Kompromiss möglich ???
Wie auf dem Bild vom 28.01.2024 gut erkennbar, ist der Dümo Parkplatz am Sonntag im Januar bereits voll. Zusätzlich parkten Besucherfahrzeuge in der Sackgasse des Graskamps. Da Dümo keine zusätzlichen Parkplätze für die Erweiterung planen musste und folgerichtig auch nicht baut, ist hier Chaos vorprogrammiert: wenn an einem Schautag im Januar der Parkplatz schon voll ist, wie ist das erst nach der Erweiterung? Die Ausstellungsfläche wird sich ca. verdreifachen, Dümo wird massiv zusätzlich für den erweiterten Standort werben, und wohin dann mit den Besucherfahrzeugen?
Parkplatzsuchverkehr, Gruppen von Motorradfahrern und in Spitzenzeiten vielleicht 1000 Fahrzeugbewegungen an Sonn- und Feiertagen erwarten das Dorf, die Nachbarn und Anlieger.
Anders als rücksichtslos kann man die Planungen von Dümo und der Stadt Dülmen hier nicht nennen. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle folgendes anbieten:
Kompromissangebot der klageführenden Nachbarn und der BI Lebensraum Hiddingsel im Streit um die Erweiterung von Dümo:
- Beschränkung der Öffnungszeiten. Kernforderung: an Sonn- und Feiertagen ist komplett geschlossen, auch keine Schautage. Am Samstag wird der Betrieb um 14.00 geschlossen.
- Diese Forderung würde den Nachbarn, Anliegern und dem ganzen Dorf ein einigermaßen normales Wochenende bescheren. Verkehrsbewegungen von in Spitzenzeiten möglichen 1000 Fahrzeugen (Motorräder, Kfz, Wohnmobile) an Sonn- und Feiertagen blieben dem Graskamp erspart.
- Diese Forderung ist nicht ungebührlich und stellt ein Friedensangebot im seit über 5 Jahren währenden Dauerstreit dar. Im Gegenzug würden Klagen zurückgezogen und für Dümo und die Stadt Dülmen Rechtssicherheit hergestellt.
- Mehr noch: indem dieser Kompromiss geschlossen würde, würden sich alle damit arrangieren, dass nach der Erweiterung zwar unter der Woche mehr Verkehr und Lärm, dafür an Sonn- und Feiertagen aber komplett Ruhe wäre. Das ist für die Anwohner zwar ein schwieriger, aber gerade noch erträglicher Kompromiss. Damit könnte im Dorf nach und nach wieder Frieden einkehren und der Graben, der sich zwischen Befürwortern und Gegnern der Dümo Erweiterung aufgetan hat, könnte sich schließen.
- Die Kosten aller juristischen Verfahren, die bis jetzt aufgelaufen sind, trägt Dümo. Die der Normenkontrollklage muss die Stadt Dülmen ja sowieso tragen.
- Verstöße gegen das Gebot der Beschränkung der Öffnungszeiten werden mit € 50.000,- je Verstoß geahndet. Die Überwachung der Einhaltung und Durchsetzung dieser Sanktionen muss sichergestellt werden.
- Alle weiteren Details werden zwischen der Stadt Dülmen und Dümo auf der einen Seite und den klageführenden Nachbarn sowie Vertretern der BI Lebensraum Hiddingsel auf der anderen Seite verhandelt.
Dieses Angebot fällt den Anliegern nicht leicht. Das riesige, neu errichtete Gebäude verstellt den Blick auf die Natur. Die Sonne geht später auf, und von Senden, Lüdinghausen oder Dülmen Dernekamp kommend dominiert das Gebäude den ersten Eindruck, den man von Hiddingsel bekommt. Trotzdem starten wir hiermit den Versuch einer Einigung.
26. Januar 2024
Wir haben die Normenkontrollklage gewonnen!
Ja, wir haben die Normenkontrollklage gewonnen! Das ist zwar nur der erste Schritt, aber ein wichtiger! Das möchten wir feiern und laden als BI Lebensraum Hiddingsel alle Mitglieder und Interessierten für Samstag den 27.01.2024 um 19:00 Uhr zum Treffen und Gedankenaustausch und natürlich auf ein Glas Sekt in den Graskamp 17 ein!
Die BI Lebensraum Hiddingsel hat in der letzten Zeit ein wenig Zurückhaltung geübt. Nachdem die Dülmener Politik (und leider auch die Hiddingseler!) sich ohne Not so festgelegt hatte und absehbar war, dass es auf eine juristische Auseinandersetzung hinausläuft, haben wir das erste juristische Ergebnis abgewartet. Das hat es in sich: es ist wieder alles offen: es gibt keine Rechtsgrundlage mehr für die Baugenehmigung der Erweiterung!
Mehr noch: das von Dümo verbreitete Narrativ, es handele sich um eine reine Nachbarschafts-Auseinandersetzung, ist höchstrichterlich widerlegt. Natürlich gibt es auch nachbarschaftliche Beeinträchtigungen, diese wurden von der Stadt richtig festgestellt. Natürlich gibt es eine deutliche verkehrliche Beeinträchtigung, nur ist eine Zunahme von mehr als 100 % offenbar zumutbar.
Sehr wichtig: der Bebauungsplan verstößt gegen Landesrecht! Klarer kann die Gefälligkeitsplanung der Stadt kaum benannt werden. Es ist einfach falsch, einem so dominanten und marktbestimmenden Unternehmen in einem kleinen Ort wie Hiddingsel eine solche Erweiterung zu genehmigen. Das Landesrecht hierzu ist eindeutig: maximal 50% soll sich ein Betrieb erweitern können, „innerhalb der Ortsgrenzen“. Hier wurden aber die Ortsgrenzen einfach verschoben, und das vorhandene Areal von 8000 qm soll um 11000 qm erweitert werden. Wieviel Prozent das sind, kann sich jeder ausrechnen.
Am Ende waren es die Freiheiten in der Festlegung Höhengestaltung der riesigen Ausstellungsfläche, die nicht zu einem Vorhabenbezogenen Bebauungsplan passen. Dieser Fehler reichte schon, um den Bebauungsplan unwirksam zu machen.
Wir von der BI Lebensraum Hiddingsel erwarten von der Dülmener Politik, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Halten Sie sich an das Recht des Landes NRW und lassen Erweiterungen derart großer Unternehmen dort zu, wo sie hingehören! Nämlich in die Gewerbegebiete der Stadt Dülmen, wo Dümo Flächen besitzt und sogar verpachtet, statt sich selbst dort zu erweitern.
Das Unternehmen könnte dort an 365 Tagen und vor allem 52 Wochenenden und an jedem Feiertag im Jahr nach Herzenslust Wohnmobile verkaufen, ohne Heerscharen von potenziellen Wohnmobilkäufern an einem Wohngebiet in Hiddingsel vorbei zu leiten. In diesem Wohngebiet (und eine Familie im Gewerbegebiet J) würden sich am Wochenende Bürger gern ländlicher Ruhe hingeben, stattdessen haben sie Rummel. Und zukünftig etwa dreimal so viel wie in den schlimmsten Zeiten vor 2019, wenn es nach dem Rat der Stadt Dülmen geht. ... Halten Sie inne!
Wo ist eigentlich der Mehrwert für Hiddingsel an der Stelle? Bei facebook konnte man lesen, dass die Grundschule und der Dorfladen geschlossen werden und der Kindergarten eigentlich auch keinen Sinn mehr macht, wenn die Dümo Erweiterung nicht kommt. Naja, facebook halt… und dann hat man all die Nutzer gesperrt, trotzdem diese nicht gestänkert haben… sie waren nur nicht für Dümo. Aber mal ehrlich: wem nützt die Dümo Erweiterung in Hiddingsel? ... Richtig: Dümo!
Die Gegenseite sagt nach dem Urteil zwar, das sei „zu heilen“. Jedoch: die in der Urteilsbegründung (die noch folgt) genannte „Unbestimmtheit“ der Baugenehmigung ist zwar zu heilen. Was aber ebenfalls im Urteil steht, ist nicht „heilbar“. Wir werden alles daran setzen, zu verhindern, dass die Stadt Dülmen mit diesem Rechtsverstoß durchkommt. Es macht doch einfach Sinn, dass sich nicht jedes kleine Dorf sein eigenes Gewerbeimperium bauen darf, sondern Großgewerbe dort konzentriert wird, wo es hingehört. Wenn dieser Rechtsverstoß Schule macht, werden viele kleine Dörfer auf die Idee kommen, wie einfach man sich über den Landesentwicklungsplan hinwegsetzen kann.
Übrigens: tatsächlich heilbar ist etwas anderes: das riesengroße, von weitem erschreckend ortsbildbestimmende und fast fertige neue Verwaltungsgebäude von Dümo ist recycelbar.
Da es aus Holz-Fertigbauteilen besteht, kann man es abbauen und anderswo aufbauen. Und anstelle einer riesigen Ansammlung dieselgetriebener GFK-Schachteln könnte ein renaturierter Kleuterbach mit Obstbäumen zum Spazieren und Verweilen einladen.
Warum soll das nicht Wirklichkeit werden?
16. August 2021
Die Frist für Einwendungen läuft.
Jeder ist gefragt!
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dülmen hat am 24.06.2021
beschlossen, die Entwürfe zur Änderung des Flächennutzungsplans, der Teilaufhebung Dörfer Geist und Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Erweiterung Dümo Reisemobile" öffentlich
auszulegen.
Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt Nr. 25/2021 Kreis Coesfeld ist nun die Auslegefrist dieser Planentwürfe vom 16.08. bis
17.09.2021 festgelegt.
Innerhalb dieser Frist können Stellungnahmen, Bedenken und Einwendungen gegen
die geplante Dümo Erweiterung formuliert und bei der Stadt Dülmen eingereicht werden (z.B.: zur Niederschrift, schriftlich, per E-Mail an stadt@duelmen.de oder online).
Damit ist jetzt der entscheidende Zeitpunkt gekommen, nochmals alle Bedenken gegen die geplante Erweiterung zu formulieren und bei der Stadt fristgerecht einzureichen. Hierzu möchten wir alle
Unterstützer auffordern. Dabei ist jeder Einwand willkommen, auch vor Doppelungen braucht man sich nicht zu fürchten. Denn je mehr Personen Dinge in diesem Zusammenhang reklamieren, umso
gewichtiger sind diese Argumente insgesamt.
Zur Erleichterung und Anregung wird ein Musteranschreiben mit Einwendungen hier bereitgestellt. Dieses darf insgesamt oder in Teilen kopiert mit eventuellen persönlichen Ergänzungen an die Stadt Dülmen gesandt werden. Eine örtliche Bindung des Einreichers an Hiddingsel bzw. Dülmen ist dabei keinesfalls zwingend, da auch viele übergeordnete Themenbereiche durch diese geplanten Maßnahmen beeinflusst sind.
28. März 2021
Dümo Argumentationskette hinfällig
Von der Bürgerversammlung zur Öffentlichkeitsbeteiligung am 08.10.2020 wurden im November das Protokoll und die von Dümo beauftragten Gutachten auf der städtischen Homepage veröffentlicht.
Die auf der Versammlung gestellten Fragen sind im Protokoll wiedergegeben, wobei jedoch eine wichtige und entscheidende Frage nach einem sicheren Be- und Entladeplatz für Autotransporter in Hiddingsel fehlt. Diese wurde von J. und M. Thyssen als nicht notwendig beantwortet, da jetzt und auch zukünftig alle Transporte nur im Dernekamp abgewickelt würden.
Am 11.06.2020 war in der DZ zu lesen: „Investor plant Verkaufs- und Lagerhalle im ehemaligen Gigapark".
Seit Anfang 2021 ist es auf dem Baustellenschild öffentlich, J. Thyssen/Dümo lässt das überdachte Areal von ca. 2,6 ha für Wohnmobile umbauen. Gleichzeitig wird die direkt anschließende Ackerfläche von nochmals ca. 2,6 ha geschottert und beide Flächen werden mit einer gemeinsamen Einfriedung versehen.
Damit dürfte wohl die Drohung an die Stadt, nach Olfen, beziehungsweise Senden abzuwandern, Schnee von gestern sein.
Arbeitsplätze waren dadurch sowieso nie in Gefahr, aber die Dümo Begründung für die
unbedingte Erweiterung in Hiddingsel ist damit hinfällig. Es ist damit zu rechnen, dass es weder die ursprünglich geplante Konsolidierung und Bündelung in Hiddingsel geben wird, noch wird sich
der Verbringungsverkehr zwischen Dülmen und Hiddingsel deutlich verringern, wenn Kfz Ross, RSC und möglicherweise weitere Firmen des Reisemobilservice weiterhin mit Aufträgen beteiligt
werden.
Somit waren unsere anfänglichen Befürchtungen mit ca. 5,5 ha angefragter Fläche in Hiddingsel berechtigt und es stellt sich gerade jetzt, nach dem Zusammenbruch der Dümo Argumentationskette, nach wie vor die Frage, warum Dümo überhaupt noch in Hiddingsel erweitern muss? Will Dümo dem Dorf seinen Stempel aufdrücken, den Charme nehmen und vor allem die Wochenendruhe und den Erholungswert auf Dauer massiv weiter beeinträchtigen?
Nein - die von Dümo übernommenen Begründungen in den städtischen Beschlussvorlagen haben keinen Bestand mehr. Schließlich dürften in absehbarer Zeit ca. 10 ha Fläche in Dülmen mit Wohnmobilen belegt sein! Dümo steuert mit seinen alten Flächen im Dernekamp und den neuen am Gausepatt/Koppelweg den größten Anteil dazu bei, gefolgt von der benachbarten Reisemobile Dülmen GmbH an der Halterner Straße.
07. September 2020
„Der große Dümo-Streit“
Richtigstellung des DZ-Artikels vom 05.09.2020.
In dem o. g. Artikel wird gesagt:
„Die Dorfgemeinschaft änderte schließlich ihre Satzung, damit über neue Mitglieder abgestimmt werden kann. Und die Delegierten stimmten dann mehrheitlich dafür, die Bürgerinitiative nicht aufzunehmen“.
Das ist falsch!
Richtig ist:
Auf einer Delegiertenversammlung am 11.07.2019 wurde die Bürgerinitiative Lebensraum Hiddingsel mit einem Stimmenverhältnis von 11 zu 10, plus 1 Stimmenthaltung aus der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt. Nach der zu dieser Zeit gültigen Satzung war eine Ausgrenzung nicht möglich!
Auf der Dorfversammlung am 21.11.2019 fand eine Satzungsänderung statt, die vorsieht, dass Vereine und Institutionen durch Mehrheitsbeschluss der Delegiertenversammlung ausgegrenzt werden können und die Dorfgemeinschaft Hiddingsel damit nicht mehr die gesamte Bandbreite der Hiddingseler Vereine und Institutionen vertritt.
Ferner suggeriert der o.g. Bericht dem flüchtigen Leser, die Bürgerinitiative sei lediglich ein Nachbarschaftsverein, dem ist aber nicht so.
Richtig ist:
Bei der Bürgerinitiative Lebensraum Hiddingsel handelt es sich keinesfalls um einen reinen Nachbarschaftsverein, sondern die Initiative ist über diese Grenzen hinaus aufgestellt und es geht ihr um die Wahrung der dörflichen Struktur von Hiddingsel.
Siehe auch die Blog Einträge vom:
24.11.2019 Aderlass der Dorfgemeinschaft … wohlüberlegt!?
20.11.2019 Pressemitteilung an die Medien
01.11.2019 Dorfgemeinschaft – quo vadis?
31. Juli 2020
Die Wohnmobil Branche boomt weiter, gerade jetzt in Corona-Zeiten
„Die Wohnmobil-Branche dürfte langfristig von der Pandemie profitieren / Caravaning in Corona-Zeiten“ titelte die Dülmener Zeitung am 06.06.2020.*1)
Wir springen zurück:
Am 06.08.2018 fand in der Gaststätte „Zum Alten Sattler“ in Hiddingsel eine Informationsveranstaltung zu den Expansionsplänen der Firma Dümo statt, zu der der Senior Chef einlud. Inhaltlich ging es darum, die Bürgerinnen und Bürger über das Vorhaben der Firma Dümo in Kenntnis zu setzen.*2) Es ist eine Flächenverdopplung ohne Verdopplung der Verkehrsbelastung für das Dorf vorgesehen. Notfalls sei man bereit, das Wachstum zu begrenzen.
Zum gleichen Thema titelten die Streiflichter am 08.08.2018 „Dümo Reisemobile möchte Betriebsflächen in Hiddingsel bündeln. Kostensenkung / Für die Zukunft mit kleinerem Kundenpotential gerüstet sein“. „Denn der Boom, den die Reisemobilbranche (…) erlebt (…), wird schon in ein paar Jahren zu Ende sein (…),“ so eine Prognose von J. und M. Thyssen.
Im Gegenzug startete die Bürgerinitiative „Lebensraum Hiddingsel“ wenig später am 11.08.2018 auf dem Schulhof der St. Georg Grundschule eine Aufklärung über die geplante Dümo Erweiterung auf einer landwirtschaftlichen Fläche am Graskamp aus ihrer Perspektive.*3)
Sehr transparent beschrieb der Moderator des Abends, Karsten Ross, anhand von hochgerechneten Zahlen die zu erwartende beachtliche Verkehrsbelastung und damit die Belastungen für die Bürger auf den Zubringerstraßen des Dorfes und speziell im Graskamp und die Risiken für den Dorfcharakter. Als alternativen Standort erster Wahl favorisierte die Bürgerinitiative das in Autobahnnähe gelegene Gewerbegebiet Dülmen-Nord.
Wir erinnern uns: https://youtu.be/-putLz16bNQ
und legen ganz aktuell nach : https://youtu.be/Q8aab6mhDVo
Die hier dargestellte Eskalation der Lage ist auch schon seit einiger Zeit in Hiddingsel zu spüren und bestärkt uns in unseren schlimmsten Befürchtungen.
Die Corona Krise, beflügelt diese Zuspitzung jetzt geradezu, wie auch in dem eingangs von der Dülmener Zeitung zitierten Artikel beschrieben. Der Firmengründer von Dümo bestätigt hier stolz, gegenüber anders lautenden früheren Aussagen aus seinem Munde, einen weiteren langfristigen Boom der Branche, basierend auf der ungebrochenen Nachfrage nach Wohnmobilen.
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17. Juli 2020
Haben wir die Stadtverwaltung zu früh gelobt?
Augen auf beim Spaziergang in der Natur
So sollte und könnte sie aussehen, die im Bebauungsplan Nr. 98/3 „Am Kleuterbach“ vorgesehene Ausgleichsfläche E.
Die Stadt Dülmen hatte hier für viele Jahre eine entsprechende Fläche mit einer abgrenzenden Regenwassermulde und einem grünen Wartungsweg für das Regenrückhaltebecken und den Hauptschmutzwassersammler realisiert. Dieser Grünstreifen war ein Ausgleich für die durch die Verkehrsflächen verursachte Flächenversiegelung (s. a. Textfassung des Bebauungsplans).
https://www.o-sp.de/download/duelmen/7861
Vor ca. 3 - 4 Jahren vor Abschluss der nordwestlichen Kleuterbach Renaturierung wurde die Regenwassermulde verrohrt und ein Teil der Fläche vermutlich als Baustraße versiegelt. Jedoch wurden kurz vor Fertigstellung der letzten Meter dieser vorübergehenden Umbaumaßnahme die Erdtransportarbeiten aus dem Kleuterbach über die angrenzende landwirtschaftliche Fläche abgewickelt, sodass die Baustraße und Verrohrung überflüssig waren. Diese Maßnahme wurde leider nicht zurück gebaut. Damit ging der Ausgleichsfläche viel ihres ökologischen Charakters und die natürliche Begrenzung zum freien Raum verloren.
Es ist eine armselige Schotterpiste übrig geblieben, die bereitwillig von der Firma Dümo für gewerbliche Belange vereinnahmt wurde.
Nach vielen Beschwerden bei der Stadt wurde die Fläche privat abgesperrt und mit einem Gestattungsvertrag zur Erreichung eines neu angelegten und im Nachhinein genehmigten Pkw-Stellplatzes für die Ehefrau ausgestattet. Auch hierdurch wird erwartungsgemäß die gewerbliche Nutzung nicht unterbunden.
Folgt man dieser geschundenen Ausgleichsfläche bis zum Ende und wendet sich nach links, so wird die Ausgleichsfläche F mit dem Regenrückhaltebecken erreicht. Diese Fläche ist zum Ausgleich für die durch das Gewerbegebiet verursachte Flächenversiegelung angelegt worden.
Über Jahre wurde ein großer Teil dieses Bereiches überwiegend mit einem Zaun durch die Firma Dümo abgegrenzt und gewerblich / privat genutzt. Erst durch wiederholte Beschwerden bei Stadt und Kreis ist der Zaun endlich im Januar 2020 gefallen (Wir berichteten und dankten der Stadtverwaltung / s. Blog-Eintrag 19. Januar 2020).
So weit so gut!
Bei genauerem Hinsehen entdeckt man aber, dass das Entfernen des Zaunes nichts an den alten Fakten geändert hat. Der Bereich wird weiterhin regelmäßig kurz gemäht, beherbergt mehrere Kameramasten zwischenzeitlich mit Überwachungskameras bestückt, es gibt dort Bauschuttablagerungen und etliche Ausstellungswohnmobile ragen weit in die Ausgleichsfläche mit dem alten Baumbestand.
Darüber hinaus ist eine zum 01.05.2020 terminierte Auflage der Baugenehmigung vom 19.12.2019 bis heute nicht erfüllt. Diese Auflage des städtischen Bauamtes Dülmen fordert die Entsiegelung eines ca. 5 m breiten Streifens auf dem Dümo Gelände entlang der angrenzenden Ausgleichsfläche F und damit indirekt die Entfernung der dort ausgestellten Wohnmobile.
Diese Auflage des Bauamtes ist folgerichtig und muss unbedingt eingefordert werden, denn jedes Gewerbe sollte auf den dafür vorgesehenen Gewerbeflächen ausgeübt werden und nicht mitten in der freien Natur! Nur so kann sie sich dort wieder ungehindert ausbreiten.
Deshalb unsere Bitte an die Stadtverwaltung, den bereits beschrittenen Weg mit Entfernung des Zaunes und durch Einforderung aller Auflagen konsequent bis zum Abschluss weiter zu verfolgen.
19. Januar 2020
Unseren Dank an die Stadtverwaltung
Der Zaun ist schon mal gefallen
Nach nun mehr ca. 10 Jahren stillschweigender Duldung durch die Stadt Dülmen und fast zwei Jahren wiederholter Beschwerden durch uns, ist der Stabgitterzaun mit NATO-Drahtaufsatz am 17.01.2020 von der ökologischen Ausgleichsfläche endlich entfernt.
Die mehrere 100 m² betragende Landnahme mit Einfriedung durch die Fa. DÜMO gehört der Geschichte an.
Früher: Heute:
Der nun freie Blick auf die ökologische Ausgleichsfläche lässt hoffen, dass die Stadt Dülmen in Kürze auch hier die Renaturierung des Kleuterbachs, entlang der DÜMO Grundstücksgrenze bis zum renaturierten Abschnitt vor dem Kanal in Angriff nehmen wird.
Durch diesen Lückenschluß wäre das mit den Kleuterbach Auen im Norden begonnene grüne Band durch Hiddingsel erst vollständig.
11. Januar 2020
Gewerbegrundstück mit grüner Garnitur
Rückblick und Vorschau
Das bestehende Gewerbegebiet „Am Kleuterbach“ durfte laut Bebauungsplan*) mit einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,6 bebaut werden, d. h. nur 60% der Flächen sind gewerblich zu nutzen, der Rest darf nicht bebaut werden und ist z.B. naturnah u. a. mit Wildgehölzhecken durchlässig für Kleintiere zu gestalten.
Lt. Baugenehmigung vom April 2008 durfte DÜMO seine Flurstücke ausnahmsweise mit einer GRZ von 0,8 nutzen, was den nicht bebauten Teil faktisch halbiert.
Eine weitere Ausnahmegenehmigung ist die Wildgehölzanpflanzung entlang der gemeinsamen Außengrenze der 5 zusammen liegenden DÜMO Flurstücke, die weder hier, noch auf dem neuen Parkplatz von Flurstück 6, bis heute existiert.
Der neue Parkplatz kommt mit noch weniger Grün aus
Für die am 01.07.2019 begonnene und bis Anfang August andauernde Baumaßnahme gab es wieder – wie auch schon im März 2019 für die Privatstraße über eine ökologische Ausgleichsfläche – keine Baugenehmigung noch überhaupt einen Bauantrag.
Weit nach der Fertigstellung der Anlage wurde der Bauantrag am 25.09.2019 nachgereicht und am 09.12.2019 die Genehmigung von der Stadt Dülmen im vereinfachten Verfahren erteilt.
Mit der sagenhaften Abweichung vom rechtsverbindlichen Bebauungsplan ist jetzt eine GRZ von sogar 0,94 zulässig!
Also noch 6% des Grundstücks dürfen nicht bebaut sein, was in diesem Falle ein geschotterter, überfahrbarer, mit Kunststoffgittern belegter Rasenstreifen ist, der von Auspuffrohren überragt wird.
Schlussfolgerung
Wir vom „Lebensraum Hiddingsel“ empfinden dies als beispielhaft dafür, wie Belange des Naturschutzes kommerziellen Einzelinteressen geopfert werden.
Wie soll zukünftig ein Gewerbetreibender im geplanten Gewerbegebiet „Dörfer Geist“ verstehen, dass er sein Grundstück nicht ebenso „optimal“ nutzen kann?
Wer glaubt jetzt noch, dass DÜMO sich bei der von uns hier abgelehnten Erweiterung an Vorschriften, Auflagen und Zusagen halten wird und nicht irgendetwas anderes vorhat, als einfach möglichst viel Profit zu machen?
*) https://www.o-sp.de/download/duelmen/7861
24. November 2019
Aderlass der Dorfgemeinschaft ….. wohlüberlegt!?
Ausgrenzende Satzungsänderung der Dorfgemeinschaft Hiddingsel führt zu großem Erstaunen und Unverständnis!
Es gab im Vorfeld zur außerordentlichen Dorfversammlung den Rücktritt der 2. Vorsitzenden, keine Neukandidatur diverser Delegierter, unter anderem eines St. Georg Preisträgers*1) und den Protestrückzug des Kulturforums Hiddingsel.
„Lebensraum Hiddingsel“ war bereits vorher von der Dorfgemeinschaft zweimal satzungswidrig*2) ausgegrenzt worden und ist deshalb mehrheitlich nicht zu dieser undemokratischen und spaltenden Veranstaltung erschienen.
Die Dümo-Erweiterungsbefürworter haben die Dorfgemeinschaft Hiddingsel – Bürger für Bürger – für ihre Zwecke instrumentalisiert. Es muss nun heißen: „Dorfgemeinschaft Hiddingsel – Bürger für einen Teil der Bürger – “. Bei ca. 10% Wahlbeteiligung wurde die Satzungsänderung mit überwältigend scheinender Mehrheit von 93 % aus den eigenen Reihen durchgesetzt.*3)
Unter dem Deckmantel der Demokratie hat die sogenannte Dorfgemeinschaft Hiddingsel diese Spaltung der Dorfbewohner herbeigeführt und meint, jetzt wieder zum Alltag übergehen zu können.
„Lebensraum Hiddingsel“ wird ungeachtet des Abstimmungsergebnisses seine Ziele zum Wohle des Dorfes, der Lebensqualität und des damit einhergehenden Naturschutzes weiterverfolgen.
*1) Der St. Georg Preis wird durch die Dorfgemeinschaft Hiddingsel – Bürger für Bürger – vergeben. https://www.dzonline.de/Duelmen/2010/11/Duelmen-St.-Georg-Preis-fuer-Oskar-Hoehr-Bin-kein-Einzelkaempfer
*2) Für den historisch interessierten Leser relevante Auszüge aus der bis zum 21.11.2019 gültigen und jahrzehntelang erprobten Satzung der Dorfgemeinschaft Hiddingsel.
§ 10. Die Dorfversammlung (….) bestätigt die Vertreter der Vereine und Institutionen für die Delegiertenversammlung.
§ 12. (…. die Delegiertenversammlung ….) setzt sich zusammen aus den von den Hiddingseler Vereinen und Institutionen gewählten Vertretern und den von der Dorfversammlung gewählten Delegierten.
§ 13. (….) Jeder Verein und jede Institution kann einen Vertreter entsenden.
*3) Alles ist relativ! Schon in den Anfängen in 2018 ist es späteren Mitgliedern von „Lebensraum Hiddingsel“ in nur 2 - 3 Tagen in einem kleinen Bereich des Dorfes problemlos gelungen, eine durchaus vergleichbare Zahl an Unterschriften gegen die Dümo-Erweiterung zu sammeln.
20. November 2019
Pressemitteilung an die Medien
„Satzungsänderung der Dorfgemeinschaft Hiddingsel grenzt aus und spaltet“
Die Dorfgemeinschaft Hiddingsel beabsichtigt, auf der Dorfversammlung am 21. November 2019 im Pfarrheim Hiddingsel die Satzung zu ändern. Danach soll in Zukunft nicht mehr jeder Verein oder Institution wie bisher mitmachen dürfen, sondern es soll darüber abgestimmt werden, wer mitmachen darf und wer nicht. Das führt zu einer Spaltung und Ausgrenzung der Hiddingseler Bevölkerung.
Die Dorfgemeinschaft Hiddingsel erhebt den Anspruch, die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger in Hiddingsel parteipolitisch und religiös neutral gegenüber den demokratisch gewählten politischen Vertreterinnen und Vertretern aus Stadtrat und Verwaltung zu vertreten.
Im August 2018 hat sich die Bürgerinitiative „Lebensraum Hiddingsel“ gegründet, für die der Wohnort Hiddingsel als Lebensraum im Mittelpunkt steht. Ihr Schwerpunkt ist das Setzen von Impulsen zum Thema „nachhaltige Dorfentwicklung“ durch Erhöhung der Attraktivität und der Lebensqualität in Hiddingsel. Dieser Bürgerinitiative soll nun der Zugang eines Delegierten zur Dorfgemeinschaft verweigert werden.
In Übereinstimmung mit der gültigen Satzung der Dorfgemeinschaft und nach Vorankündigung in 2018 wurde auf der letzten Dorfversammlung am 09. Mai 2019 ein Mitglied von „Lebensraum Hiddingsel“ in die Delegiertenversammlung der Dorfgemeinschaft entsandt.
Unter Missachtung der Satzung ließ allerdings dann, nach Rücktritt der 2. Vorsitzenden, der Restvorstand der Dorfgemeinschaft die Delegiertenversammlung am 11. Juli 2019 darüber abstimmen, ob „Lebensraum Hiddingsel“ mitmachen darf oder nicht. Von 34 (21 anwesend) stimmberechtigten Delegierten sprachen sich 10 Delegierte dafür aus und 11 dagegen.
Der Antrag zur Satzungsergänzung/Satzungsänderung im Nachhinein wurde der Einladung zur außerordentlichen Dorfversammlung für den 21. November nicht beigelegt. Unter diesem Tagesordnungspunkt soll das seit 11. Juli 2019 praktizierte und im Widerspruch zur derzeitig gültigen Satzung stehende Vorgehen nachträglich satzungsmäßig legitimiert werden.
Durch das gewählte Verfahren des Vorstandes der Dorfgemeinschaft sieht „Lebensraum Hiddingsel“ das Ansehen der Dorfgemeinschaft stark beschädigt. Der Vorstand der Dorfgemeinschaft wird dem eigenen Anspruch „Dorfgemeinschaft Hiddingsel – Bürger für Bürger -“ nicht gerecht, wenn er engagierte Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinschaft ausgrenzt und damit deren Ideen und Argumente ignoriert.
Wenn das Ansinnen, wie vorgesehen, auf der Dorfversammlung eine Mehrheit findet, scheint in Hiddingsel die Botschaft der letzten Weihnachtsansprache unseres Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier noch nicht angekommen zu sein. Er forderte die Menschen in unserem Land auf, die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden bewusst zu suchen: „Sprechen Sie mit Menschen, die nicht Ihrer Meinung sind! Die Gesellschaft soll mit sich im Gespräch bleiben“. Er warnte vor Sprachlosigkeit in der Gesellschaft, weil die Demokratie politischen Streit und Kompromisse brauche.
12. November 2019
Privatstraße auf
ökologischer Ausgleichsfläche "legalisiert" ?
Am 23.10.2019 wurden als Projektabschluss die Freiburger Kegel am Rand des Gewerbegebiets am Graskamp durch die Stadt abtransportiert.
Seit dem 21.09.2019 verfügt
Hiddingsel über die erste privat errichtete ferngesteuerte Schranke auf einer städtischen Ausgleichsfläche*). Damit ist die regelmäßige Zufahrt über diese Fläche scheinbar
legalisiert.
Hier nicht nachzugeben und
den Bebauungsplan in seiner gültigen Fassung zu respektieren, wäre ein sichtbares Zeichen der Stadtverwaltung und Politik gewesen, alle Bürger entsprechend dem Grundgesetz gleich zu behandeln und
den Naturschutzgedanken dabei nicht zu vernachlässigen.
*) Die Stadt Dülmen hat im Bebauungsplan Nr. 98/3 „Am Kleuterbach“ (Heute: Bebauungsplan 160) diese Ausgleichsfläche E für Blumen und Sträucher vorgesehen und mit einer Regenwassermulde und einem grünen Wartungsweg für das Regenrückhaltebecken und den Hauptschmutzwassersammler realisiert. Dieser Grünstreifen sollte ein Ausgleich für die durch die Verkehrsflächen verursachte Flächenversiegelung sein.
https://www.o-sp.de/download/duelmen/7861
Vor ca. 3 Jahren vor Abschluss der nordwestlichen Kleuterbach Renaturierung wurde die Regenwassermulde verrohrt und ein Teil der Fläche vermutlich als Baustraße versiegelt. Jedoch wurden kurz vor Fertigstellung der letzten Meter dieser vorübergehenden Umbaumaßnahme die Erdtransportarbeiten aus dem Kleuterbach über den angrenzenden Acker abgewickelt, sodass die Baustraße und Verrohrung überflüssig waren. Diese Maßnahme wurde bis heute leider nicht zurück gebaut. Damit ging der Ausgleichsfläche viel ihres ökologischen Charakters und die natürliche Begrenzung zum freien Raum verloren.
01. November 2019
Dorfgemeinschaft - quo vadis?
„Lebensraum Hiddingsel“ zu unbequem für die Dorfgemeinschaft und deswegen aussortiert?
Bedeutet nicht Dorfgemeinschaft gemeinsames Miteinander aller Bürger?
Anderer Meinung sein = Ausgrenzung? Ist das Demokratie?
Wer die Dorfversammlung vom 09. Mai 2019 erlebt hat, hat die Atmosphäre dort mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht als angenehm empfunden. Der „rosa Elefant“ im Pfarrheim war die geplante Dümo-Erweiterung, bzw. die Anwesenheit etlicher Mitglieder von „Lebensraum Hiddingsel“ und ihre Entsendung einer Delegierten in die Delegiertenversammlung.
Gegen die Entsendung gab es erstaunlicherweise Wortmeldungen und sogar den Antrag eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes, in der laufenden Dorfversammlung über die „Rechtmäßigkeit?“ einer Entsendung abzustimmen.
Nun kann man aus vielen Gründen für oder gegen die Verdoppelung der Gewerbefläche von Dümo sein. Was aber beispiellos ist, ist der Versuch einer Ausgrenzung von Bürgern Hiddingsels, die gute Gründe sehen, einem einzelnen Unternehmen nicht noch mehr Einfluss auf die Entwicklung Hiddingsels zu geben. Die einzig richtige Reaktion auf diesen Antrag wäre entweder gewesen, ihn direkt als nicht satzungskonform zurück zu weisen, oder dies später in aller Klarheit zu tun. Schließlich obliegt es niemandem, auszusortieren, wer als Verein oder Institution in die Dorfgemeinschaft hineingehört oder nicht. Solange sich die entsendende Vereinigung nicht verfassungsfeindlichen, sexistischen oder gewaltverherrlichenden Zielen verschreibt, darf diese sich in die Dorfgemeinschaft einbringen, ansonsten ist auch die Namengebung „Dorfgemeinschaft“ unpassend.
Leider hat der amtierende Restvorstand die Weisheit der vorliegenden Satzung, die keinerlei Aufnahmeprüfung kennt, nicht verstanden. Stattdessen wurde ein - nicht durch die vorliegende Satzung abgedecktes - Verfahren ersonnen, über zukünftige Vereine und Institutionen und deren Kandidaten für die Entsendung in die Delegiertenversammlung in eben dieser per einfachem Mehrheitsentscheid abzustimmen. Da dies eine Satzungsänderung darstellt, hätte dies in einer außerordentlichen Dorfversammlung zunächst zur Abstimmung gebracht werden müssen.
Am 11.07.2019 hat eine Delegiertenversammlung, dem Abstimmungsergebnis vorauseilend, die Entsendung eines Delegierten von „Lebensraum Hiddingsel“ und damit Aufnahme in die Dorfgemeinschaft mit dem Ergebnis 11 zu 10 Stimmen abgelehnt.
Dies ganze Verfahren ist, gelinde gesagt, von vorn bis hinten ein großer Murks. In Anlehnung an das Urteil des obersten britischen Gerichtshofes, welches die Vorlage Boris Johnsons über die Zwangspause des Britischen Parlaments an die britische Königin als „nicht stattgefunden“ bezeichnet, möchte man eigentlich sagen: „Okay, das hat alles nicht stattgefunden“.
Hat es aber. Die formale Seite ist völlig klar - das ganze Verfahren würde vereinsrechtlich verworfen werden müssen (aber die Dorfgemeinschaft ist ja kein Verein). Die menschliche Seite ist viel schlimmer: irgendwie scheint man in der Dorfgemeinschaft mehrheitlich der Ansicht zu sein, wenn man „Lebensraum Hiddingsel“ draußen hält, sei alles gut. Dass man aber damit integre Menschen zurückweist, die sich in der Vergangenheit auch im Rahmen der Dorfgemeinschaft in Hiddingsel engagiert haben, scheint man nicht zu sehen. Man beraubt sich um dieses Engagement zur konstruktiven Nutzung der kleinen, aber immerhin vorhandenen Möglichkeiten, die so ein Forum wie die Delegiertenversammlung bietet.
Vielleicht ist es aber auch der Berichterstattung der DZ vom 11.05.2019 geschuldet: diese hat einem im Großen und Ganzen passablen Artikel über die Dorfversammlung eine völlig falsche Überschrift vorangestellt: „Dümo-Gegner sprengen Dorfversammlung in Hiddingsel“!
Wie bitte? Die Initiative „Lebensraum Hiddingsel“ hat gar nichts platzen lassen. Wenn, dann war es der unsägliche Antrag auf Abstimmung bzw. der Umgang damit. Aber den schwarzen Peter hatte „Lebensraum Hiddingsel“ damit einmal mehr. Und bekanntlich merken sich die Leute ja das, was in der Überschrift steht…
27. Oktober 2019
„Lebensraum Hiddingsel“ erzeugt Wirkung!?
Viele Jahre lang hat Dümo öffentliche Verkehrs- und Parkflächen extensiv zu Unternehmenszwecken genutzt und sich damit wirtschaftliche Vorteile verschafft. Erst nach mehrmaliger Nachfrage durch die Mitglieder von „Lebensraum Hiddingsel“ bei der Stadt Dülmen wurden auf der Ausstellungsfläche des Flurstücks 6 , die vorher genau 10 Parkplätze für alle Kunden, Lieferanten, Besucher und Mitarbeiter des Unternehmens auf jetzt 40 öffentliche Pkw-Stellplätze aufgestockt.
So weit, so gut.
Leider werden auch diese Parkplätze regelmäßig teilweise als Ausstellungsflächen für Wohnmobile genutzt, so dass sie wiederum nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dies führt nach Abschluss der zweiten von Dümo beauftragten Verkehrsuntersuchung wieder zu den bekannten Zuständen im Graskamp.
Ziel verfehlt?
Zum Zweiten ist lt. Baugenehmigung vom April 2008 auf diesem Flurstück eine GRZ von 0.8 einzuhalten, d. h. 80 % der Fläche darf bebaut und gewerblich genutzt, 20 % müssen als Grünfläche z.B. mit Wildgehölzpflanzung angelegt werden. Auf dem Flurstück 6 wächst aber kein einziger Strauch, geschweige denn ein schattenspendendes Bäumchen.
Warum?
22. Oktober 2019
Der kleine Kasten ist
weg!
Die alten Zustände kehren zurück!
Heute wurde der kleine Kasten für die Dümo-Verkehrsuntersuchung an der Straßenlaterne im Graskamp demontiert und damit kehren auch die alt bekannten Zustände mit parkenden Kunden, Besuchern und Mitarbeitern sofort wieder zurück.
18. September 2019
Wird Stadtverwaltung vorsichtiger gegenüber Dümo?
Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans für die Firma Dümo soll vorerst nicht eingeleitet werden. So schlägt es das Bauamt der Stadt Dülmen den Mitgliedern im Ausschuss für Wirtschaftsförderung vor. Dieser Ausschuss berät am 26.9.2019 über den Antrag von Dümo.
Im Wesentlichen wurden folgende Punkte bemängelt:
· Grundstück befindet sich nicht im Besitz des Antragstellers
· Räumliche Begrenzung nicht eindeutig aufgezeigt
· Anschluss an Graskamp ist nicht klar
· Naturschutzrechtlicher Ausgleich nicht konkretisiert
· Min. 1000 m² plus Teilfläche des Ausstellungs- und Bürogebäudes im gesetzlich fixierten Überschwemmungsgebiet
Wir - der „Lebensraum Hiddingsel“ - können aus jahrelanger Erfahrung bestätigen, dass die Entscheidungsträger in den Gremien gut beraten sind, hier schon mal auf die Bremse zu treten.
Wie Fotos auch aus der jüngsten Zeit belegen, werden die Belange des Naturschutzes selbst nach Anmahnung von Stadtverwaltung und Landrat nach über einem Jahr durch Dümo nicht beachtet.
Auf diesen Bildern sieht man Baumaterialien und Bauschuttablagerungen. Es ist Bauschutt der Firma Dümo, bzw. aus dem Wohnbereich des Firmengründers. Hier lagert Schutt auf den Flächen, die im Bebauungsplan „Am Kleuterbach“ als Ausgleichsflächen vorgesehen sind. Mit diesen Ausgleichsflächen, soll, wie der Name schon sagt, ein Ausgleich dafür geschaffen werden, dass mit dem Gewerbegebiet Natur verloren gegangen ist. Auch im Gewerbegebiet selbst sind Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, der Bebauungsplan fordert die Anpflanzung von „Wildgehölzhecken“. Die gibt es aber nicht. Lediglich eine spärliche Buchenhecke als Sichtschutz zwischen gewerblich und überwiegend privat genutzter Fläche existiert.
Auf dem 2. Foto ist der Grenzstein des Dümo Geländes durch einen roten Holzpflock am unteren linken Bildrand erkenntlich. Die nordwestliche Grenze des Geländes verläuft hier in etwa senkrecht zur Bildebene entlang den Flurstücken 88 und 8. So sieht man hier auch deutlich die mehrere hundert m² betragende Landnahme nebst Einfriedung und damit Fehlnutzung der Ausgleichsfläche F durch die Fa. Dümo.
04. September 2019
Kleiner Kasten mit großer Wirkung?
Seit Freitag, den 23. August 2019 hängt eine Anlage zum Zählen des Verkehrs an einer Straßenlaterne am Graskamp vor der Abbiegung zum Wendehammer zu Dümo.
Der Installateur berichtete, diese Anlage könne nicht nur zählen sondern auch nach Fahrzeuglänge unterscheiden.
Seitdem beobachten wir mit Erstaunen so gut wie keinen Verkehr mehr am Graskamp, stellen aber fest, dass ausgesprochen viele Pkw und Mobile zwischen den Firmen Ross und Scholz zu Dümo durchfahren. Offensichtlich nutzen nur nicht informierte Kunden, Besucher und Lieferanten den direkten Weg durch den Graskamp. Auch viele Angestellte erreichen Ihren Arbeitsplatz bei Dümo neuerdings zu Fuß.
Vorher:
Nachher:
11. August 2019
„Heiliger Sankt Florian, schütz unser Haus, zünd‘ andere an“
ist nicht das Motto von „Lebensraum Hiddingsel“. Die Dorfentwicklung Hiddingsels betrachten wir als ganzheitliche Gestaltungsaufgabe, wohlwissend, dass zu einem Dorf im Münsterland auch kleine Gewerbebetriebe, Geschäftstreibende und natürlich auch die Landwirtschaft gehören.
Die leider unausgewogene Form der Berichterstattung der Dülmener Presse war zu Beginn unser Motor, die Bewohner Hiddingsels über Postwurfsendungen zu informieren.
„Lebensraum Hiddingsel“ ist nun online und wir hoffen auf eine große Anzahl interessierter Leser aus Hiddingsel, der gesamten Stadt Dülmen und gerne auch über die Stadtgrenze Dülmens hinaus. Auf dieser Website/Homepage fassen wir zusammen, was seit dem 2. Quartal 2018 bezüglich der geplanten Dümo Erweiterung geschehen ist. Interessierte Bürger erhalten zudem zusätzlich die Möglichkeit, vertiefende Schriftsätze zu lesen und auch in Leserbriefe im Original Einsicht zu nehmen, die nicht von der Dülmener Zeitung veröffentlicht wurden. Auch die Flyer 1 und 2 von „LH“ haben wir eingestellt. Zudem zeigen wir unsere zukunftsorientierte Vorstellung der Dorfentwicklung Hiddingsels im ländlichen Raum auf.
An dieser Stelle möchten wir uns für das im Ton sehr emotional gestaltete Flugblatt vom 21.07.2018 entschuldigen, bitten jedoch um Verständnis, da dieses unter großer Sorge und großem Zeitdruck kurz nach dem Bekanntwerden der Dümo Erweiterungspläne entstanden ist.
Im Spätsommer 2018 schlossen sich dann immer mehr Bürger Hiddingsels zum „Lebensraum Hiddingsel“ zusammen, die überwiegend an den Zubringerstraßen leben und direkt betroffen sind, wie auch jene Bürger die sich bezüglich einer ausgewogenen ganzheitlichen Dorfentwicklung ebenfalls angesprochen fühlen, obschon sie selbst nicht in direkter Nähe der geplanten Dümo Expansion beheimatet sind.